Vom 2. bis 5. Dezember finden in Hannover im UJZ Korn die „Kritischen Tage zum Geschlechterverhältnis“ statt. Das Programm könnt ihr hier begutachten; den Zeitplan findet ihr hier.
Parallel dazu finden an der Uni Hannover vom 29. November bis 5. Dezember die Hochschultage gegen Sexismus und Homophobie statt. Die einzelnen Veranstaltungsankündigungen findet er auf der Homepage des AStA
Vor zweieinhalb Jahren wurde am Institut für Soziologie der Bereich Gender Studies abgeschafft. Die Basisdemokratische Fachschaft Sozialwissenschaften kritisiert und bedauert diese Entscheidung und begrüßt es daher, wenn Veranstaltungen angeboten werden, die sich auf diese Lücke beziehen.
Wir dokumentieren an dieser Stelle den Aufruf der Veranstalter_innen:
Warum wir diesen Kongress für notwendig halten…
Mittlerweile wird in fast allen Äußerungen linker Gruppierungen vorgegeben dem Geschlechterverhältnis die gleiche Gewichtung wie anderen Herrschaftsverhältnissen zu geben . Jedoch sollte sich gefragt werden, ob das äußerliche hinzu Addieren dieses Herrschaftsverhältnisses, nicht nur eine inhaltslose Hülse darstellt, die weitgehend für die Rolle der Politik und der Theoriebildung der Linken ein eher marginales Phänomen darstellt.
Auch von einer antisexistischen Alltagspraxis kann in linken Strukturen noch lange nicht die Rede sein. Das fängt bei klassischer Rollenverteilung während politischer Aktionen, im Wohnzusammenhang und in „Liebesbeziehungen“ an und hört beim Legitimationszwang von Frauenräumen und Definitionsmacht noch lange nicht auf.
Die Analyse struktureller Ungleichheitsverhältnisse scheint wenig mit dem Alltag vieler Linker zu tun zu haben und das „Private“ ist heute privater denn je.
Feministische Forderungen werden zwar für legitim erklärt, in Praxis und Theorie haben sie sich anderen „wichtigeren“ linken Themen erstmal unterzuordnen.
Uns ist wichtig, eine fundierte Kritik am gesellschaftlich verankerten Geschlechterverhältnis weiterzuentwickeln und Verschränkungen und Koppelungen mit anderen Herrschaftsmechanismen herauszuarbeiten.
Die eigene Verstrickung, die Reflexion gesellschaftlicher Verhältnisse auf individueller Ebene, die politische Selbst- und Fremdwahrnehmung – all das soll auf dem Kongress einen Raum bekommen.
Zu den „Kritischen Tagen“ möchten wir verschiedenste Menschen einladen um sich mit uns gemeinsam, praktisch wie theoretisch, auf die Spur des herrschenden Geschlechterverhältnis zu begeben.
Der Kongress findet in Kooperation mit der SB für Frauen- und Geschlechterpolitik des AStA der Uni Hannover statt.