Am 07.01.20 hat der Hochschulpräsident Prof. Dr. Volker Epping eine E-Mail an alle Studierende verschickt, in der er auf den aktuellen Umgang mit Präsenzprüfungen eingeht. Prof. Dr. Volker Epping bekräftigt, dass es Präsenzprüfungen geben soll, die die Fakultäten nun durchführen sollen. Wir, als Fachrat Sozialwissenschaften, halten diese Entscheidung des Präsidiums für verantwortungslos. Die Infektionslage sowohl in der Region Hannover, als auch in ganz Niedersachsen sollte nicht noch zusätzlich durch zwingende Präsenzprüfungen weiter verschärft werden. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der beschlossenen Verschärfungen der Coronamaßnahmen und der neuartigen Mutation des Coronavirus. Durch Präsenzprüfungen werden sämtliche teilnehmende Studierenden und Prüfenden dem unnötigen Risiko einer Erkrankung ausgesetzt, was besonders dramatisch bis lethal für jene ist, die Teil einer Risikogruppe sind oder viel Kontakt mit Menschen aus Risikogruppen haben. Diese vor das moralische Dilemma zu stellen, sich zwischen ihrem eigenen Bildungsweg und der Gesundheit zu entscheiden, scheint uns unangemessen. Doch nicht nur die Prüfungen an sich bergen ein erhöhtes Risiko für die Studierenden, sondern auch der Weg zur und von der Prüfung an sich. Viele Studierende sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, um zu den Präsenzprüfungen zu kommen, sodass auch dort weitere Ansteckungsmöglichkeiten gegeben sind. Die aktuelle Situation zeigt schon seit Längerem, dass gerade im öffentlichen Personennahverkehr, aber auch in den Schulen und Betrieben das Infektionsgeschehen sich verschärft. Es wäre sicherlich schön, wenn sich hier Präsidium oder Land bewegen würden, dies geschieht allerdings nicht. Die Verantwortung wird hinundher geschoben. Ähnliche Positionierungen wurden bereits auch vom AstA der LUH und dem Betriebsrat der Tib öffentlich geäußert und wird unter den Fachschaften zudem am Dienstag im Rahmen der Fachschaftenkonferenz weiter deliberiert. Aus anderen Fakultäten hören wir bereits auch aus dem Lehrkörper weitrechendes Unverständnis für den Umgang des Krisenstabs der Universität, der derzeit nur! aus dem Präsidium besteht, mit der verschärften Pandemiesituation.
Daher mahnen wir, dass sämtliche Präsenzprüfungen durch andere Prüfungsformen, wie Onlineprüfungen oder verschiedene Ersatzleistungen, ersetzt werden. Dies ist durch eine schon beschlossene Erweiterung der Prüfungsordnung und die bestehenden PO-Richtlinien ohne weiteres möglich.